https://www.academia.edu/9437940/Christina_Ujma_Rotraut_Fischer_Salon_statt_Revolution_Exilsalons_des_Nachm%C3%A4rz_in_Christina_Ujma_Hg_Wege_in_die_Moderne_Reiseliteratur_von_Schriftstellerinnen_und_Schriftstellern_des_Vorm%C3%A4rz_Aisthesis_Verlag_Bielefeld_2009_Jahrbuch_Forum_Vorm%C3%A4rzforschung_Bd_14_S_271_283?nav_from=03771ba5-cfc2-4c6a-b8d3-907202244242
Der Nachmärz war eine finstere Zeit. Mit dem Ende der 48er Revolution veränderte sich für deren Protagonisten und ihre Freunde der Charakter des Reisens schlagartig. Während man vordem Länder und Gesellschaften mit einer mehr oder weniger offenen politischen Agenda bereist und sich der Hoffnung hingegeben hatte, dass heimische und fremde Missstände in der kommenden Revolution untergehen würden, war man durch die nun einsetzende Restauration aller Träume beraubt. Die Revolutionsaktivisten waren über halb Europa zerstreut, Freunde getrennt, Diskurse abgerissen. Mit dem Gang ins Exil hatte man zwar das Leben gerettet, was nicht selbstverständlich war, wie die Schicksale Robert Blums oder Ugo Bassis zeigen; aber nach der gesteigerten, gar fieberhaften Intensität der Revolte, den komprimierten revolutionären Ereignissen, während derer man in dem Bewusstsein agierte, Weltgeschichte zu schreiben, war man unversehens aus dem Zentrum der Ereignisse an die unbedeutenden Ränder der Gastländer geraten. 1
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